Alfred Hermanni (Germany)

Geboren wurde ich 1957 in Stettin, Polen. Mein Vater wurde 1919 in Wilna,  Litauen geboren und wuchs bei seinen Großeltern auf. Seine Mutter starb an einer Lungenentzündung, nachdem sie bei eisiger Kälte in einen Bach stüzte.

Kurz nach Kriegsbeginn 1939 wurde er als Kriegsgefangener nach Deutschlamd deportiert und musste als sogenannter Fremdarbeiter in Dortmund auf einem Bauernhof zwangsarbeiten. Dort lernte er seine zukünftige deutsche Frau kennen, die er im August 1946 heiratete und am 22.12. 1946 seinen ersten Sohn, Peter, ins Leben begleitete. 1947 musste er Deutschland verlassen. Meine Mutter ging mit und verlor dadurch ihre deutsche Staatsbürgerschaft, warum weiß bis heute niemand. Sie wurde staatenlos. 1950 wurde mein Bruder Norbert geboren, 1952 meine Schwester Brigitte. 

1959 kehrten die  Familie in die Bundesrepublik Deutschland zurück, aber eben als staatenlos.

Sie ließen sich in Dortmund nieder, der Heimatstadt meiner Mutter.  

Mein Vater fand sofort Arbeit als Mechaniker und konnte unsere Familie ernähren.

1960 wurden Schwester Renate und 1962 Schwester Beate geboren.

Zwei Monate nach meiner Einschulung wurde ich von einem Radfahrer überfahren und kam mit einem Beinbruch 

ins Krankenhaus.

Da ich übert rudimentäre Kenntnisse des Alphabets verfügte, konnte ich als Autodidakt mir selbst das Lesen beibringen. Meine damalige Lehrerin war sehr stolz deswegen.

1964 wollte meine Mutter die deutsche Staatsangehörigkeit zurück, was ihr behördlicherseits ohne einleuchtende Erklärung verweigert wurde.

1968 kam ich, stolz wie Oskar, ins Lessing- Gymnasium in Bochum- Langendreer.

Doch leider wurde ich ein Jahr später sehr krank. Durch die Fehldiagnose unseres Hausarztes, ein ehemaliger Nazi, für den wir nur "Polacken" waren, wurde eine Meningitis nicht rechtzeitig erkannt und es folgte ein sechswöchiger Krankenhausaufenthalt (4 Wochen in Quarantäne). Hier begann ich intensiv zu lesen. Jack London, James Fenimore Cooper, Daniel Defoe, Ernie Hearting und viele andere Autoren begeisterten mich. Doch leider hatte ich im Gymnasium den Anschluss verpasst.

1970 kam ich zurück in die Hauptschule.

In einer Klassenarbeit sollte ich einen Aufsatz schreiben. Es wurde eine sehr lebhafte Geschichte, die dem Lehrer überhaupt nicht gefiel. Zuviel Fantasy und zu "comichaft" wie er sagte. Danach habe ich das Schreiben aufgegeben.

Mit 17 lernte ich Gitarre spielen  und ein wenig am Klavier.

1977 wurden wir dann endlich einbürgert wurden deutsche Staatsangehörige.

Meinen Fremdenpass konnte ich dann in die Tonne kloppen und bekam den deutschen Personalausweis.

Ein halbes Jahr später bekam ich die Wehrerfassung und ein Jahr später konnte ich den Kriegsdienst  erfolgreich verweigern. Natürlich nach der oblgatorischen Gewissensprüfung.

Im Juli 1981 erfolgte ein fast 5- wöchiger Spanienaufenthalt, den ich in der Story "Es begann mit einem Klopfen" als Abenteuerroman bei

e-stories veröffentlicht habe.

1984 reiste ich nach Irland, Clonakilty, County Cork, wo ich in der Firma meiner Ex- Freundin und deren Mann als Türen- und Fenstermonteur arbeitete. Die Story "Anderswelt- Die Reise nach Tir na Nog" beschreibt einen Teil dieser Zeit.

1987 lernte ich meine Frau, Almut, kennen.

Seit 1993 sind wir glücklich (ehrlich!) verheiratet und ich nahm ihren Nachnamen an. Seitdem bin ich Alfred Hermanni. Mein Geburtsname war sehr kompliziert zu schreiben und auch zu sprechen. Polnisch eben. Manche Lehrer und andere Mitmenschen haben sich darüber lustig gemacht, obwohl einige auch seltsame Nachnamen hatten. 

Kinder haben wir nicht.

2006 brach ich mir zwei Finger und mit der Gitarre war es vorerst vorbei. Stattdessen sublimierte ich mein künstlerisches Streben durch Schreiben. Ein Jahr vorher hatte ich die Story Bekifft in Deutschland- Eine wahre Geschichte zu Papier gebracht und im Bekanntenkreis und bei Arbeitskollegen durchaus positives Feedback erhalten.

Tja, und dann ging es los...

Übrigens beruhen alle Stories unter der Rubrik: Bekifft in Deutschland.... auf wahren Begebenheiten, die ich oder andere erlebt haben. Mit ein wenig künstlerischer Freiheit wurden dadurch unterhaltsame Geschichten, die manchem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubern. 

 



Contact Alfred Hermanni

 

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First release on e-Stories.org 12/20/2008.

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