Werner Leder (Germany)

Vita
(Da ich mich selbst nicht beschreiben kann, habe ich einen meiner Aliase "Ken Carree" beauftragt eine Vita über mich zu formulieren. Er wird es besser können, da er von aussen auf mich schaut. Ich aber sehe mich mit meinen inneren Augen. Daher bekomme ich eine Selbstbeschreibung einfach nicht hin. Ich übergebe nun das Wort an Herrn Kenn Carree).

"Herr Ken Carree, bitte übernehmen Sie".

"Danke Josua, ich werde versuchen mein Bestes zu geben".

(Herr Kenn Carree erinnert sich an das Leben von Josua. Er räuspert sich kurz, befeuchtet mit einem Schluck honiggesüssten Kamillentee seine Stimmbänder und beginnt zu erzählen):

"Meine Damen und Herren, liebe Leserinnen, liebe Leser. Mein Mandant Werner Leder alias josua, alias Ken Carree, (Jawohl, meinen Namen hat er sich einfach genommen), wurde am 21. September 1939 in Petersdorf Kreis Hirschberg im Riesengebirge geboren.

Mit seiner Mutter, Grossmutter und der jüngeren Schwester wurde er 1945 aus seiner Heimat Schlesien vertrieben. Sie fanden eine neue Bleibe zwischen Diepholz und Nienburg in Niedersachsen. Dort besuchte Werner die Volksschule und verdiente sich nach dem Unterricht sein Brot bei einem Bauern. Im Laufe der Jahre übte er viele Tätigkeiten auf dem Hof aus. Er half der Bäuerin im Haushalt beim kochen, waschen, putzen, backen und im hauseigenen Bauerngarten.

Den Bauer unterstützte er im Kuh- und Schweinestall beim melken und ausmisten und machte sich auf dem Feld, in Wald und Flur nützlich.

Im Sommer spannte er den Schäferhund vor den Karren, stellte vier grosse Milchkannen darauf und ab ging die Post zum Melken auf die Weide. Bäuerin und Bauer kamen mit dem Fahrrad hinterher und alle drei melkten die Kühe bis die Kannen voll waren. Zur Belohnung bekam der Schäferhund seine frische Milch um sich für den anstrengenden Heimweg zu stärken.

Im Herbst hütete Werner diese Kühe mit seinem kleinen Hund Pfiffi auf ungesicherten Wiesen. Als er dann älter war, schleppte er zentnerschwere Getreidesäcke auf den Speicher. Man kann sagen, Werner verrichtete so ziemlich alle anfallenden Arbeiten auf dem Hof, die ein kräftiger Junge schaffen kann.

Kurz bevor Werner die Schule verliess, sagten seine Bäuerin Alma und die Mutter seiner Schulfreundin Marianne zu den beiden Kindern: Werner, bleib du man bei uns. Wir schicken dich auf die Landwirtschaftsschule und Marianne auf die Haushaltsschule. Später heiratet ihr und von uns bekommt ihr Land und Haus, und ihr werdet gute Bauern sein und später auch Kinder haben, die euch beerben".

(Herr Ken Carree nimmt erneut einen Schluck Kamillentee um seine Schleimheute zu befeuchten)

"Das aber waren nicht Werners Gedanken. Ihn zog es hinaus in die Welt. Als die Berufsberatung vom Arbeitsamt in die Schule kam, schöpfte er Hoffnung auf einen "anständigen" Beruf. Doch die Beratung ging nicht auf die Wünsche der jungen Männer ein. Der Pütt (Das Bergwerk), brauchte junge Kräfte. Kohlen sollten gefördert werden für die Montanunion. Also zerplatzten Werners Berufswünsche und die der anderen Jungs wie Seifenblasen in der Luft. Dreienhalb Jahre erlernte er den Beruf des Bergmannes, wohnte in einem Berglehrlingsheim in Neukirchen/Vluyn und arbeitete auf der Zeche NBAG.

In dem Heim wohnten ca. einhundert junge angehende Bergleute aus den verschiedensten Bundesländern. In seiner Freizeit erlernte Werner das Mandolinenspiel und trat auch mit dem Mandolinenorchester auf. Er sang im Bergknappenchor Volks- und Bergmannslieder. Zudem spielte er mit einigen musischen Kumpels in einer Laienspielgruppe Theater, u.a. die Hauptrolle "Frau Lütjohann" in dem gleichnamigen Stück und in "Mirandolina" von Goldoni.

Nach seiner Lehre ging Werner nach Wolfsburg in das Volkswagenwerk. Dort arbeitete er anfänglich in der Zylinderkopfschleiferei. Er war sehr glücklich über Tage zu sein, die Sonne und den Himmel zu sehen. Das hatte er im Pütt achthundert Meter unter der Erde total vermisst. Dies inspirierte ihn auch zu mehreren Texten.

Von der Schleiferei ließ Werner sich dann in die Lackiererei versetzen. Dort verdiente er mehr Geld. Acht Stunden stand er wegen der Hitze, mit nackten Oberkörper am Band, Gummistiefel an den Füssen, eine Gummischürze um den Bauch. In der einen Hand den Wasserschlauch in der anderen ein spezielles Schleifpapier um auf den Rohlingskarossen die Unebenheiten zu glätten. Erst dann rollten sie in den Spritzraum.

Als Werner von seinem Unteroffizierslehrgang zurück ins VW-Werk kam und dieses gerade Werkschutzmänner suchte, meldete er sich sogleich zu dieser Abteilung und machte einige diesbezügliche Schulungen mit, um die neue Herausforderung nach dem Werkschutzrecht ordnungsgemäss auszuführen.

Neben seinem anstrengenden Beruf verfolgte Werner weiterhin seine im Rheinland begonnende Tanzausbildung in einer Ballettschule. Er begann mit Gesangunterricht um seine Stimme ausbilden zu lassen. Und zwischendurch schrieb er was ihm gerade einfiel auf lose Seiten, die später der Wind verwehte.

Werner sang im VW Männerchor, ging mit ihm auf Gastspielreise nach Wien und in andere Städte und nahm mit dem Chor auch eine Schallplatte auf.

Nach vielen Jahren VW verliess Werner Wolfsburg und siedelte nach Frankfurt am Main um. Zurück liess er einen Sohn. Die Frucht seiner ersten großen Liebe".

(Herr Ken Carree nimmt einen Schluck Kamillentee um seinen trocken gewordenen Mund zu befeuchten).

"In Frankfurt angekommen bewarb er sich bei der dortigen Oper. Als Bühnenhandwerker und Requisiteur fand er bald eine Anstellung. Nun begann für ihn eine sehr viel interessantere Zeit. Er konnte seine musischen Talente in etwa ausleben. In einigen Opern wirkte er nebenher als Komparse mit.

Da entdeckte ihn eines Tages eine Model-Agentin, die drehte mit ihm mehrere Werbefilme, u.a. die Kinowerbung "Deinhard Sekt" im Wiesbadener Schloss. Er machte Fotowerbung für "Wella" und andere. Führte als Dressman auf Laufstegen, Strassen und Plätzen die neueste Mode vor. Er wohnte gleich hinter der alten Oper, die damals noch eine Ruine war.

Sehr gefreut hat sich Werner als er in dem bekannten Fernseh- und Kinofilm "Der Schinderhannes" (Hans Dieter Zeidler) unter der Regie von Hans Peter Wirth als einer der Räuber eine Nebenrolle bekam, in der er auch einige Worte sprechen durfte.

Bei einer JeKaMi - Veranstaltung (Jeder kann mit machen), entdeckte ihn ein Schallplattenproduzent. Mit ihm nahm Werner unter dem Namen: Ken Carree die zwei folgenden Titel auf: "Für eine kleine Liebelei" / "Warum weinst du diese Tränen?".

"Hörproben hier auf der Homepage".

Diese Titel wurden damals eine zeitlang über den Frankfurter Rundfunk und viele andere Sender gesendet. Sie liefen in den Musikboxen in und um Frankfurt und darüber hinaus auch in seiner nordeutschen Heimat.

Reporter bestürmten ihn mit Stift, Block und Kamera um Interviews mit ihm zu machen. Große Zeitungsberichte erschienen in Frankfurt, in anderern Städten und in Sulingen/Niedersachsen.

Werner war es ja durch seine Modeltätigkeit bereits gewohnt im Blitzlichtgewitter zu stehen, so nahm er auch das Aufgebot der Reporter und Journalisten einigermaßen gelassen entgegen. Nun aber verstarb plötzlich der Schallplattenproduzent und hatte keinen Nachfolger. Die Plattenfirma schloß. Werner und andere Interpreten standen ratlos da. Werner war es nicht gegeben mit seiner Platte von Produzent zu Produzent zu laufen und sie wie Sauerbier anzubieten. Also liess er das singen ruhen".

(Herrn Ken Carree ist es warm geworden auf der Bühne, viele Menschen füllen den Saal. Von der Stirn rinnen ihm die Schweißperlen.
Er trocknet sie mit einem Taschentuch, nimmt noch einmal einen grossen Schluck Kamillentee, befeuchtet seine Lippen mit einem Fettstift und führt die Lebensbeschreibung zu Ende)


"Eines Tages ging Werner dann für die nächsten dreißig Jahre an die Hamburgische Staatsoper, war wieder anfangs als Requisiteur, dann noch in anderen Abteilungen tätig. Auch hier konnte er in verschiedenen Opern nebenher mitwirken wie z.B.: in "Aida" und anderen.

Neben seinem Beruf an der Oper war Werner auch in Hamburg künstlerisch tätig. Er schrieb Gedichte über vielerlei Themen, so wie auch Schlagertexte. Er komponierte Lieder für Kirchenchöre und Orchester. Schrieb mit Freunden zusammen das Märchenstück "Titania's Geburtstag", verfasste Texte und schrieb die Musik für den einen und anderen Text. Es gab nach der anstrengenden Probezeit mit den "Zwergen" (kleinen Kindern), mehrere vorweihnachtliche Aufführungen, (Premierenbericht auf seiner Homepage). Ausserdem schrieb er in dieser Zeit sein "Getreidekochbuch" das im "Packpapier-Verlag" Osnabrück erschien.

Fast zu der selben Zeit schrieb und komponierte er ein Kindersingspiel: "Märchenland-Wunderland", das noch auf seine Vollendung und Uraufführung wartet.

Heute ist Werner, alias Ken Carree, alias josua Pensionär, wohnt am Bodensee und schreibt z.Zt. auf "e-stories.de" seine Gedanken nieder.

Ich erzählte Ihnen in groben Zügen quasi eine Momentaufnahme aus Werners Leben und hoffe, ich habe sie mit meinem Vortrag nicht gelangweilt. Auf jeden Fall habe ich niemanden von Ihnen gähnen gesehen.

Meine Damen und Herren, ich danke für ihre Aufmerksamkeit. Ich verabschiede mich nun und wünsche Ihnen weiterhin gute Unterhaltung auf dieser Seite.

(Herr Ken Carree verlässt die Bühne, steigt in seinen Wagen und fährt davon).



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First release on e-Stories.org 08/20/2007.

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